Im Oktober 2005 hieß es: Erste Schülergruppe aus Zory zu Gast am Kamp-Lintforter Gymnasium!
„Die sind ja richtig nett!“ So konnte man letzten Freitag spontane Reaktionen in den Gängen des Städtischen Gymnasiums hören, als man am zweiten Besuchstag die polnische Schülergruppe aus Kamp-Lintforts Partnerstadt Zory ein wenig kennen gelernt hatte. Zwar bestanden zunächst erhebliche Sprachbarrieren, aber es gab nicht nur unter den Lehrern, sondern auch unter den Schülern einige „Dolmetscher“, die ins Polnische übersetzen konnten. Und der Rest lief auf Englisch. Etwas müde nach rund 18-stündiger Busfahrt, aber voller gespannter Erwartungen waren am Donnerstag letzter Woche zehn Schülerinnen und Schüler sowie ihre drei begleitenden Lehrerinnen Anita Wala, Katharina Zielinska und Anna Pajak aus dem Linienbus gestiegen, der sie von Schlesien bis an den Niederrhein gebracht hatte.
Nach herzlicher Begrüßung in der Schule durch den Schulleiter Siegfried Zilske und den 1. Beigeordneten Dr. Christoph Müllmann für die Stadt ging es erst mal in die gastgebenden Familien, die die acht Mädchen und zwei Jungen im Alter von 17 und 18 Jahren für eine Woche aufgenommen haben. Und dann begann das Besuchsprogramm, das die Schule vorbereitet hatte. Natürlich hieß es zuerst das Gymnasium und die Stadt Kamp-Lintfort kennen lernen. Auf der „Kohlerunde“ begegneten die Gäste aus dem oberschlesischen Industriegebiet der Entwicklung und der Sozialgeschichte der Bergbaustadt. Aber auch die tiefen historischen Wurzeln, das Kloster Kamp und der Terrassengarten, vermochten sie besonders zu beeindrucken. Fahrten nach Köln, Duisburg, Oberhausen und Xanten waren weitere Highlights des Programms.
Vormittags nahmen die polnischen Schüler, die alle in ihrer Schule ein wenig Deutsch gelernt haben, in der Regel am Unterricht ihrer deutschen „Gastgeber“ teil, um das deutsche Schul¬system kennen zu lernen. Bürgermeister Dr. Landscheidt begrüßte sie dann am Montag als erste Schüler-Austauschgruppe in der noch jungen Partnerschaft zwischen Kamp-Lintfort und Zory (siehe Bild) und wünschte sich, dass noch viele weitere ähnliche Besuche folgen mögen. Gerade auch der freundschaftliche Kontakt zwischen jungen Menschen sei das beste Mittel, die guten Beziehungen zwischen zwei Völkern zu stärken.
Der 18-jährige Michal Liszka aus Zory bedankte sich in deutscher Sprache beim Bürgermeister und allen Gastgebern für die freundliche Aufnahme: „Wir danken dafür, dass wir zusammen mit den deutschen Familien leben und den Alltag der Gleichaltrigen kennen lernen können. Wir danken auch für die interessanten Ausflüge, wir sahen viele schöne Orte und für mich besonders beeindruckend der Kölner Dom.“
Seit dem hat es zahlreiche Besuche in Zory und in Kamp-Lintfort gegeben, die die Schulpartnerschaft vertieft und gefestigt haben. Nur die Corona-Pandemie konnte dies unterbrechen. Doch schon bald wird es wieder eine aktive Belebung der Schulpartnerschaft geben, worauf sich alle Beteiligten sehr freuen.
Weitere Informationen und verbindliche Anmeldung bei Frau Dr. Seidel und Frau Bieniek